Bündnis „Schule ohne Militär“ jetzt auch in Hannover aktiv!

Gründungsveranstaltung "Schule ohne Militär"

Gründungsveranstaltung
"Schule ohne Militär"

Ca. 20 engagierte Bürgerinnen und Bürger gründeten gestern Abend im Freizeitheim Linden das Bündnis „Schule ohne Militär".

Mit gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen wollen die Kriegs-GegnerInnen Lehrkräfte, Schulvorstände, Eltern und Bürger dazu motivieren, die ab Sommer diesen Jahres verstärkt geplante Rekrutierungsoffensive der Bundeswehr zu boykottieren. Mit ca. 16 Millionen Euro im Jahr unterstützt die Regierung die geplanten Werbeveranstaltungen an Schulen, Hochschulen und Bildungsmessen, mit denen der fehlende Nachwuchs für den freiwilligen Wehrdienst angeworben werden soll.

„ Durch die Aussetzung der Wehrpflicht zum 1.7.2011 wird die Bundeswehr zur Berufsarmee. Mit der Aussicht auf eine hochwertige Ausbildung, Stipendien und gesicherten Arbeitsplätzenversucht das Militär, unseren Jugendlichen den Dienst an der Waffe schmackhaft zu machen. Verschwiegen wird, dass sich die Nachwuchs-Rekruten mit ihrem Eintritt in die Berufsarmee automatisch verpflichten, in Auslandseinsätze und damit in Kriege zu ziehen.

Es darf nicht sein, dass im Schulunterricht unserer Kinder der Grundstein zur Akzeptanz zukünftiger Kriege gelegt wird. Unsere Jugend sollte in der Schule lernen, eine verantwortungsvolle und kritische Entscheidung für ihre eigene (friedliche!) Zukunft zu treffen und nicht einer aufgestülpten Werbekampagne zum Opfer fallen, die sie in ein tödliches Abenteuer leiten kann", so die Initiatorin Birgit Hundrieser in ihrer Begrüßungsrede.

Die Bundestagsabgeordnete Heidrun Dittrich (DIE LINKE.) wies mit einem Solidaritätsschreiben an die Versammlung auf die makabre Werbeveranstaltung bayrischer Gebirgsjäger in Bad Reichenhall hin, die Anfang Juni auf ihrem Kasernenhof einen Kriegsspielplatz für Kinder aufgebaut hatten und mit Grundschulkindern unter Tarnnetzen hindurch robbten, um mit Waffenattrappen eine Miniaturstadt unter Beschuss zu nehmen und in Brand zu stecken.„Diese Veranstaltung ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten und gleicht einem regelrechten Missbrauch an Kindern", so Dittrich.

Der als aktiver Antimilitarist bekannte Ratsherr Luk List, selbst in seiner Kindheit Opfer einer Minenexplosion geworden, kündigte als Ergebnis der Bündnisveranstaltung an, dass er auf der heutigen Schulausschuss-Sitzung der Stadt Hannover (16.00 im neuen Rathaus) die konkret geplanten Termine und Orte für Werbeveranstaltungen der Bundeswehr sowie den Betrag, mit dem sich die Armee in die städtischen Bildungseinrichtungen „einkauft", erfragen wird.

Weiterhin will List in der nächsten Ratssitzung (25.6.)mit einem Dringlichkeitsantrag erreichen, dass die städtische Patenschaft mit der 1. Panzerdivision aufgelöst wird und zwar noch vor dem rituellen Sommerfest der 1. Panzerdivision im HCC, dem sogenannten „Sommerbiwak" am 8.7.2011.

Das nächste Bündnistreffen findet am 21.6.2011 um 19:00h im FZH- Linden statt.

Kontakt : Birgit Hundrieser bhundrieser@goolemail.com , Tel 0178- 85 11 626