Neuer Rückschlag für das Ihmezentrum?

Die Neue Presse meldete heute, dass der Aufsichtsrat der Stadtwerke Hannover AG über einen Auszug aus dem Büroturm im Ihmezentrum nachdenkt. Sollte dies entschieden werden, dann droht ein weiterer Teil des Ihmezentrums ab 2015 leer zustehen. Seit einiger Zeit wurde bereits aufgrund der Beeinträchtigungen durch die Dauerbaustelle die Miete erheblich gemindert.

Als Ersatz für die Büroflächen im Ihmezentrum wollen die Stadtwerke lieber auf eigenem Grund an der Glocksee oder in Ricklingen auf dem Gelände an der Stammestraße neu bauen.


PM: Stadtwerke Hannover AG

enercity verbleibt im Ihmezentrum

Mit Bezug auf die heutige Veröffentlichung der Neuen Presse über die Standortstrategie von enercity erklärt der Vorstand der Stadtwerke Hannover AG, dass die Darstellung nicht vollständig korrekt und inhaltlich aus dem Zusammenhang gerissen ist. Richtig ist, dass in der Unternehmensstrategie K 2020 (Konzept 2020) langfristige Entwicklungslinien für das Unternehmen dargestellt werden. Die Standortstrategie in K 2020 basiert auf der Fortschreibung des aktuellen Standort-Portfolios. Es gibt keine Entscheidung und keine Planung für einen Auszug von enercity aus dem Standort Ihmeplatz. Das Unternehmen prüft, wie in der strategischen Planung dargestellt, mögliche Szenarien bei der künftigen Immobilienentwicklung. Dabei basiert die Planung auf dem langfristigen Verbleib von enercity im Ihmeplatz. Entsprechende Klarstellungen der Standortstrategie werden im Konzept 2020 erfolgen.


OB Weil: Stadt lehnt Auszug der Stadtwerke aus Ihme-Zentrum ab

Mit Unverständnis hat Oberbürgermeister Stephan Weil auf Diskussionen bei den Stadtwerken reagiert, den Standort Ihmeplatz möglicherweise aufzugeben. „Dem Vorstand ist in mehreren Gesprächen deutlich gemacht worden, dass ein solcher Schritt für die Stadt keine Option ist. Der Verbleib der Stadtwerke – und auch der Stadt selbst – an diesem Standort ist für die Zukunft des Ihme-Zentrums unabdingbar“, sagte Weil am Dienstag.

„Die Lösung der Probleme am Ihmeplatz hat für mich eine hohe Priorität. Deshalb werde ich mich nötigenfalls nicht scheuen, den Rat der Landeshauptstadt Hannover zu bitten, in diesem Punkt von seinen Rechten als Eigentümer der Stadtwerke Gebrauch zu machen“, betonte der Oberbürgermeister.

Es gehe für alle Beteiligten um die schwierige Aufgabe, das Ihme-Zentrum zu revitalisieren. Dies geschehe in enger Abstimmung mit dem Instituts-Zwangsverwalter, sagte Weil. Derzeit würden der internen Rechtsverhältnisse der Eigentümergemeinschaft geklärt. Ebenso werde intensiv daran gearbeitet, den Einzelhandel im Ihme-Zentrum wieder zu beleben. „Wir sehen dabei trotz der schwierigen Lage Fortschritte“, sagte Weil.


CDU: Gezielte Indiskretionen

Dies vermutet der Fraktionsvorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Jens Seidel, hinter der heutigen Berichterstattung einer großen hannoverschen Tageszeitung.
„Es mutet schon merkwürdig an“, dass vor der heutigen Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Hannover AG Informationen zu geheimen Strategiepapieren an die Presse durchgesickert sind“, merkt Seidel an.

„Unabhängig von diesen nicht tolerierbaren Vorfällen, spricht sich die CDU-Ratsfraktion eindeutig gegen einen Auszug der Stadtwerke Hannover AG aus dem Ihmezentrum aus. Die Stadtwerke Hannover AG stellen einen der wichtigen Ankermieter im Ihmezentrum. Deshalb betrachten wir –bei allem Verständnis für das schwierige räumliche Umfeld – diese Entwicklung mit großer Sorge“, so Jens Seidel weiter. Die CDU-Ratsfraktion vertritt die Auffassung, dass die Stadtwerke Hannover AG nicht nur eine gesellschaftsrechtliche Verpflichtung gegenüber ihrem Hauptgesellschafter der Landeshauptstadt Hannover haben, sondern auch gegenüber der Stadtgesellschaft verpflichtet sind.

„In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Erlöse die Stadtwerke Hannover AG aus dem damaligen Verkauf der Immobilie erzielt haben und welche besonderen Mietbedingungen damals vereinbart wurden“, so Seidel abschließend.